Wohnen – Die Macht der Farben
Farben gelten als Schlüssel zur Seele. Ihr Heilwirkung ist bekannt – der Einsatz von Farben beeinflusst unsere Stimmung nachhaltig. Das wussten schon die Psychoanalytiker um C.G. Jung – denn die Farben sind die Muttersprache des Unbewussten. Farben wirken, ob man will oder nicht.
Nicht minder wichtig sind die Farben bei der Einrichtung der vier Wände, denn richtig eingesetzt wirken sie sich nicht nur auf den Stil eines Raumes aus, sondern auch auf das Wohlbefinden seiner Bewohner. Dabei gilt, dass Wohnräume nicht monothematisch gestaltet werden sollen. Als ideal gilt eine Mischung aus Anregung und Beruhigung. Farbforscher plädierten dafür, dass zwei Drittel eines Raumes eher beruhigend wirken sollen. Das erreicht man mit neutralen Farben wie getrübte Kalk- oder Sonnentöne. Im letzten Drittel können buntstiftartige Pastellfarben eingesetzt werden. Ideal eignen sich dafür Bilder, Stoffe, Vorhänge oder Kissen. Reine, intensive Farben sollte man mit Vorsicht einsetzen – denn sie wühlen uns zu sehr auf. Der lange Blick auf eine rein rote Wand löst regelrechten Stress im Körper aus. Allerdings gilt auch der Umkehrschluss: Farben können beruhigen und sogar unser Immunsystem stärken.
Auch Trends haben einen großen Einfluss darauf, wie Wohnungen eingerichtet und gestaltet werden. Aktuell sind sanfte Töne etwa ein Rosa mit Nuancen von Beige oder Grau und Schwarz gemischt mit Blau, Rot und Grün sehr beliebt.
Besonders bei Polstermöbeln ist im Moment vor allem Olivgrün, Petrol oder Türkis besonders in. Ob Braun, Grün, Ocker oder Senf – in Kombination mit natürlichen Materialien wie Wolle, Samt oder Holz kann man so eine behagliche Atmosphäre schaffen, die gut zu der kalten Jahreszeit passt. Passend zur Vintage-Welle mit den Beige- und Grau-Tönen wird gerne eine Rosaton kombiniert. Als Kontrast sind dunkle Farben beliebt, wie ein kühles Blau, Dunkelgrün oder Grau.
Für die Wände gilt: Das knallige, harte Weiß ist out. In Zeiten globaler Instabilität und Unruhe wird der Wohnort zum Zentrum einer Sehnsucht nach Harmonie und Heimat. Als Töne werden deshalb im Moment nicht Knallfarben, sondern sanfte, abgetönte Varianten nachgefragt.
Dazu passt auch der Trend der floralen Tapete und der neue Siegeszug der lange als „verspießt“ geltenden Grünpflanzen im Wohnbereich. Zusammen mit Rot- und Terrakottatönen holt man sich wieder die Natur zurück ins Wohnzimmer.
Übrigens lässt sich die positive Wirkung von Farbe auch über das Essen erfahren: Rote Kirschen, gelbe Birnen senden eindeutige Signale. Aber wussten Sie auch, dass Kartoffeln, Fisch und Geflügel der Farbe blau zugeordnet sind und deshalb bei Nervosität helfen.